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persischen Heere immer weiter zurück und lockten es so in unwirkliche Gegenden. Als Darins sie Zu Unterwerfung oder Kampf auffordern ließ, sandten sie ihm einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und 5 Pfeile zum Geschenke, um ihm damit zu sagen: „Wenn ihr Perser euch nicht wie Vögel zum Himmel erhebt oder wie Mäuse in die Erde verkriecht oder wie Frösche in die Sümpfe springt, so werdet ihr durch unsre Pfeile umkommen." Darins gerieth bald in große Noth; um dem Hunger und den feindlichen Reitern nicht zu erliegen, mußte er den Rückzug antreten. Wären nicht durch die Treue des Histiäus die Brücken erhalten geblieben, so wäre er mit seinem Heere umgekommen. Zur Belohnung übergab er dem Histiäus eine Landschaft in Thrazien. Durch das Streben dieses Mannes nach Selbstständigkeit wurde er in Krieg mit Griechenland verwickelt, der ihm und seinem Reiche verhängnisvoll wurde und den wir später genauer betrachten werden.
f. Sitten und Einrichtungen der Perser. Die Natur des Landes bedingte hauptsächlich zweierlei Arten der Beschäftigungen: Ackerbau und Viehzucht; die Bewohner der Berge neigten mehr zu kriegerischer Thätigkeit. Der König wurde aus dem angesehensten Adelsgeschlechte, den Achämeniden gewählt. — Ihre Religion war ein auf Natur- und Sternendienst beruhender Cultus, in welchem die Sonne und das Feuer die wichtigste Rolle spielte.^ Die Priester hießen Magier; sie waren in allerlei Wissenschaften, besonders der Sternkunde und der Sterndeuterei erfahren und trieben Zauberei, gestützt auf die von ihnen absichtlich erhaltene Dummheit des Volkes. Sie gehörten auch zu den Räthen des Königs. Dieser führte einen Hofstaat, wie ihn nur t)ie reichsten und mächtigsten Fürsten zu führen vermochten, lebten im Winter im heißen Babylon, im Frühling in Susa und im Sommer im kühleren Ekbatana. Die größten Städte des Landes waren durch Kunststraßen verbunden, und ein ziemlich regelmäßig eingerichteter Botendienst beförderte die Befehle des Königs in die Landschaften und Nachrichten von hier in die Hauptstadt. Die Provinzen wurden durch Statthalter, Satrapen genannt, regiert. Diese wurden meist aus der Zahl der Verwandten und Günstlinge des Königs entnommen und konnten nach Willkür, ohne Bestrafung fürchten zu müssen, da alle Klagen der Unterthanen unberücksichtigt blieben, wenn nur die dem Hose schuldigen Abgaben jährlich richtig entrichtet wurden, schalten und walten und aus dem Schweiße ihrer Untergebenen ihre Hab- und Genußsucht besrie-
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Extrahierte Personennamen: Antonius Octavian Antonius Octavian Antonius Antonius Antonius Antonius Antonius Agrippa Octavian Antonius Antonius Octavian
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besonders das Nildelta entwickelt eine ganz außerordentliche Fruchtbarkeit. Sowohl die Beschaffenheit des Bodens, als auch die klimatischen Verhältnisse lassen dies gar nicht erwarten. Denn da es in Egypten nie oder doch nur sehr selten regnet, so würde die Glut der am stets heiteren Himmel brennenden Sonne den ohnehin mageren Boden zur Hervorbriuguug pflanzlichen Lebens durchaus ungeeignet machen, wenn nicht der Nil dem Lande Leben und Fruchtbarkeit spendete. In den Qnellländern des Nil fallen - im Frühjahre mächtige Regengüsse, welche den Schnee in ganz kurzer Zeit schmelzen und, mit dem Schneewasser vereinigt, den Nil bedeutend anschwellen lassen. Das Flußbett kann die Wassermassen nicht fassen, und diese ergießen sich nun über das Land, so daß dasselbe als ein einziger großer See erscheint, aus dem die Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Nach und nach fallen die Gewässer, das Land wird frei. Auf diesem aber bleibt ein Schlamm Zurück, der so fest und fruchtbar ist, daß man nur zu säen braucht, um die herrlichsten Ernten erwarten zu dürfen. — Das Ausbleiben der Ueberschwemmung bedingt dann freilich auch Miswachs und Hungersnoth. — Außer dem Getreide, das in großen Mengen gezogen wurde, brachte das Land u. A. auch Datteln, Feigen und Baumwolle hervor.'
c. Eintheilung und Hauptstädte des Landes. Das Land zerfiel in Ober-, Mittel- und Unter-Egypten; ersteres ist der südliche, letzteres der nördliche Landestheil. In Ober-Egypten lag das hnndertthorige Theben und Syene (die südlichste Stadt Egyptens), in Mittel-Egypten die Hauptstadt Memphis, in Unter-Egypten On (auch Heliopolis genannt), Sa'is, Pelusium; später erst wurde Alexaudria erbaut.w
d. Die Kasten der Bewohner. Das Volk wurde in "verschiedene, streng von einander gesonderte Berufsstände eingetheilt, welche man Kasten nannte. Die Auseinanderhaltung hatte ihren Grund hauptsächlich in dem Bestreben, die höheren Kasten in der Herrschaft über die niederen zu erhalten. Die höchste Kaste war die der Priester. Diese trugen geschorenes Haupt und weiß-linnene Kleidung, hielten viel auf Reinlichkeit und beobachteten in Speise und Trank eine strenge Lebensweise; sie lebten von den Einkünften der Tempelgüter. Ein Theil der Priester beschäftigte sich mit dem in den heil. Büchern niedergelegten höheren Wissen, der andere Theil mit den praetischen Künsten und Wissenschaften; diese letzteren Priester waren Naturforscher, Aerzte, Richter, Geo-
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nichts, um der Unwissenheit und Sittenlosigkeit des Volkes zu steuern. Wohl hatten sie manche höhere Kenntnisse; sie kannten und beobachteten den Sauf der Gestirne, berechneten Sonnen- und Mondfinsternisse; aber sie wollten auch aus den Sternen die Geschicke der Menschen und Völker vorhersagen können. Ihre Kenntnisse machten sie eitel und hochmiithig und leiteten sie statt zu Gott hin immer mehr von ihm ab.
c. Die Hauptstadt des Landes. Babylon lag zu beiden Seiten des Euphrat. Die Stadt bildete ein kolossales Viereck, von dem jede Seite drei Meilen lang war; um dieselbe führte eine Mauer, welche oben so breit war, daß sechs Wagen bequem neben einander fahren konnten. Aus der Mauer ragten 250 Thürme hervor; hundert mächtige eherne Thore wehrten dem Fremden den Eintritt. Um die Stadtmauer führte ein breiter und tiefer Graben, der von dem die Mitte der Stadt durchfließenden Euphrat mit Wasser gefüllt werden konnte. Unter den prächtigen Gebäuden der Stadt sind besonders zu erwähnen zwei herrliche Königspaläste, welche von schönen Gärten umgeben waren. Diese waren ans Terassen mit großer Mühe und vielen Kosten so angelegt, daß es von ferne aussah, als ob sie in der Luft schwebten. Man nannte sie deshalb auch die hängenden Gärten. Von hier aus übersah man nicht blos die ganze Stadt, sondern der Blick reichte weit über dieselbe hinaus über das Land. Das höchste Gebäude Babylons war der babylonische Thurm, aus 8 Stockwerken bestehend, von denen jedes die Höhe eines Schlosses hatte; seine ganze Höhe betrug 180 Meter. Die unteren Theile dienten als Tempel des Gottes Beel, die oberen als Sternwarten, von welchen aus die Weisen die Himmelserscheinungen beobachteten. Noch jetzt sind Trümmer der mächtigen Stadt und ihrer Bauwerke vorhanden.
d. Einiges aus der Geschichte Babyloniens. In der
heiligen Schrift wird Nimr öd als Gründer der Stadt und des Reiches Babylon genannt (1. Mos. 10, 8—10). Hundert Jahre nach ihm herrschte Niuus; dieser soll die Stadt Ninive angelegt und Armenien, Medien und andere benachbarte Länder unterworfen haben. Seine Gemahlin war Semirami s. Sie ist von der Sage vielfach verherrlicht und soll eine helbenmüthige Frau gewesen sein; nach ihres Gatten Tode übernahm sie die Regierung und soll auf ihren vielen Kriegszügen sogar bis Indien vorgebrungen fein; sie soll Ninive und Babylon durch groß-
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seines dabei gefallenen Rosses Bncephala nannte. Durch den Ruf bou der außerordentlichen Fruchtbarkeit des inneren Indiens gelockt, drang er immer weiter vor, bis sich endlich seine Mace-donier, welche noch immer den Kern des Heeres bildeten, weigerten, weiter zu ziehen, weil sie durch die Furcht vor großen lieber-schwemmnngen, vor langen Wüstenmärschen und vor den Elephanten der Feinde entmnthigt waren. So schmerzlich es ihm war, er mußte umkehren. Am Indus wieder angelangt, fuhr er mit einer Flotte den Strom hinab, legte zu beiden Seiten desselben Grenz-festnngen an und besetzte sie mit macedonisch-griechischen Kolonisten. Dann schickte er einen Theil des Heeres unter Kraterns nach Persien voraus, um dort ausgebrochene Aufstände zu dämpfen. Mit dem andern Theile des Heeres setzte er die Fahrt fort und gelangte durch das Judusdelta in den arabischen Meerbnsen. Hier theilte er sein Heer wiederum; ein Theil desselben sollte zu Wasser (durch die Müuduug des Euphrat) nach Persien zurückkehren; mit dem andern Heerestheil trat er den Rückzug zu Lande an. Dieser führte durch die schauerliche Sandwüfte Gedrosiens, auf welchem Marsche ein großer Theil des Heeres durch Hitze und Staub, durch Entbehrungen und Krankheiten zu Grunde ging. Nach unsäglichen Beschwerden erreichte man die Stadt Pura, wo man sowohl mit der Heeresabtheilung unter Kraturus, als auch mit der durch die Flotte beförderten unter Nearch zusammentraf. Noch viele Soldaten starben hier in Folge des nach ausgestandenen Mühe- und Hungerzeiten zu häufigen Genusses von Nahrungsmitteln.
g. Alexanders letzte Jahre und Tod. Nach Beendigung des indischen Feldzuges verfolgte er mit größerer Beharrlichkeit feinen Plan, macedonisch-griechisches und morgenländisches Wesen mit einander zu verschmelzen. Dazu sollte auch die große Hochzeit zu Susa dienen, bei welcher Alexander mit zwei persischen Prinzessinnen (deren eine die Tochter des Darius war), Hephästion mit der jüngsten Tochter des Darius, 80 edle Macedonier mit Töchtern persischer Edelleute und 1500 Macedonier niederen Ranges mit ebensoviel Perserinnen vermählt wurden. Alle erhielten ihre Ausstattung vom Könige. Als er aber bald darnach 30,000 auserlesene Perser mit gleichen Rechten, wie sie die Macedonier besaßen, in sein Heer einreihte, da brach die Unzufriedenheit der letzteren in hellen Flammen ans; 10,000 Veteranen verlangten ihren Abschied. Aber Alexander trat ihnen so ent-
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Extrahierte Personennamen: Rosses_Bncephala Alexanders Alexanders Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander
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für wehrhaft erklärt, d. H. feierlich mit Schwert, Speer und Schild geschmückt und dadurch iu die Zahl der Männer aufgenommen wurde. Nun durfte er mit in bett Krieg stehen, an den Volksversammlungen Theil nehmen und bei allen öffentlichen Angelegenheiten seine Stimme abgeben.
f. Religion der Germanen. Hinsichtlich der Religion unserer Vorfahren haben uns die römischen Schriftsteller Cäsar und Tacttns nur weuige Nachrichten hinterlassen; vieles von deutschen Aufzeichnungen mag auch durch den Eifer der Priester der ersten christlichen Zeit verloren gegangen sein, da diese alle Spuren des Götterglanbens Zu vertilgen suchten. Dem Forschungseifer neuerer deutscher Gelehrten, welche die Götterlehre der nordischen Völker studirten und mit den erhalten gebliebenen Mittheilungen verglichen, verdanken wir einige Kenntnis der altdeutschen Mythologie. Dieselbe ist, kurz zusammengefaßt, folgende: Ehe alles sein Dasein erhielt, gab es nur eine große Leere, einen unermeßlichen Abgrund. In demselben hauste der Riese Amir, in welchem alle Stoffe vereinigt waren. Ans diesen entstanden das kalte und dunkle Niflheim irrt Norden und das sonnige, warme Mus-pelhetm im Süden. Die Knh Andhnmbla, welche mit Imir zugleich entstanden war, leckte aus den Eisblöcken des Nordens den Riesen Bör und die Riesin Bestla, die Eltern der Riesen Odin, Wili und We. Diese Letzteren tödteten den Riesen 2)mir; aus seinem Blute wurde das Meer, aus dem Fleische die Erde, aus den Knochen die Berge, ans bett zerbrochenen Gebeinen die Steine, aus bent Scheibet der Himmel, ans dem Gehirn die Lnst und die Wolken; die Augenbrauen bildeten rund um die Erde die Burg Midgard, welche den Menschen als Wohnung überwiesen wurde. Die Menschen waren aus zwei Bäumen, der Esche und der Erle, welche die drei Brüder am Meeresufer gefunden harten, gebildet worden. Innerhalb der Menschen-Wohnungeu liegt A s e n h e i m, die Wohnung der A s e n. Das Oberhaupt derselben, Odin, und seine Gemahlin Frigga wohnen in der von Gold schimmernden Bnrg Walaskialf. Odin ist der Vater aller Wesen; er überschaut und beherrscht alles. Er ist der Gott des Himmels und des Sturmes, auch des Sturmes der Begeisterung in den Herzen der Krieger. Auf feinen Schaltern sitzen die beiden Raben Hugin (Gedanke) und Munin (Erinnerung), welche^ ihm alles ins Ohr flüstern, was geschehen ist und geschieht. Die in der Schlacht erschlagenen Helden läßt Odin von den Walküren,
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rathen; aber Värus vertraute dem Armin mehr, da er die Mittheilung des Segest als einen Ausfluß des Hasses gegen dessen Schwiegersohn betrachtete. Da kam plötzlich die Nachricht von einem Aufstande eines entfernt wohnenden Stammes, welchen Vä-rus selbst niederzuwerfen beschloß. Der Weg führte durch undurchdringliche Wälder; der Boden war von langem Regenwetter fast völlig ausgeweicht; das römische Heer führte viel Gepäck, ja sogar eine Menge von Weibern und Kindern mit. So ging der Zug nur außerordentlich langsam vorwärts. Da begannen die Deutschen ihre Angriffe, zunächst einzeln, dann in immer größeren Scharen; die Angriffe wurden immer heftiger und anhaltender.
Mit Mühe erreichte Värus, dem jetzt die Augen aufgingen, am Abend des ersten Kampftages einen freien Platz. Nachdem er, um den Zug zu erleichtern, in der Nacht einen Theil des Gepäckes hatte verbrennen lassen, wandte er sich westwärts, um das feste Alifo zu erreichen. Kaum hatten die jetzt eng geschlossenen römischen Legionen den Teutoburger Wald betreten, als die Angriffe der Deutschen von neuem begannen. Unter steten Kämpfen erreichte man des Abends wieder ein freies Feld, wo ein befestigtes Lager ausgeschlagen wurde. Aber kaum war am andern Morgen der Zug durch den Wald wieder begonnen, als der Hauptangriff der Deutschen erfolgte. Da die Bogensehnen der Römer durch den fortwährenden Regen erschlafft und unbrauchbar waren, so war an einen erfolgreichen Widerstand nicht zu denken. Die Legionen der Römer geriethen in Unordnung und wichen, die Adler wurden genommen. Da stürzte sich Värus, um diese Schmach nicht zu überleben, in sein Schwert. Fast das ganze Römerheer wurde niedergemacht oder gefangen genommen; nur wenige erreichten Alifo. Dies war die für die Freiheit der Deutschen hochbedeutende Schlacht im Teutoburger Walde (9 n. Chr.), 9 durch welche die fernere römische Herrschaft in Deutschland un-Ermöglich gemacht war.
Die Teutschen genügten ihrem Hasse gegen alles römische Wesen dadurch, daß sie die Kriegsgefangenen an den Altären ihrer Götter schlachteten, den römischen Advokaten (von den Deutschen Rechtsverdreher genannt) schnitt man die Zungen aus dem Halse, und einer soll dabei gesagt haben:
„Nun höre auf zu zischen, du Natter!" Viele Gefangene wurden zu Sclaveu gemacht. Den abgehauenen Kopf des Varns sandte man dem Marbod als Vorwurf dafür, daß er sich vom Freiheitskampfe fern gehalten hatte.
Groß war die Freude über diesen Sieg bei den Deutschen, die nun alles, was an die römische Herrschaft erinnerte, vernichteten ; groß war aber auch der Schreck in Rom. Man glaubte
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thums und die Zurückberufung des Tarquinius. Aber die Verschwörung wurde entdeckt; Brutus ließ die Verschwornen, darunter seine beiden Söhne, hinrichten und stellte den Antrag auf Absetzung seines Kollegen Collatinus, weil er gegen die Hinrichtung der beiden Söhne des Brutus gesprochen hatte. Da legte Collatinus seine Würde nieder. Das empörte Volk beschloß, daß das bisherige Krongnt dem Kriegsgotte Mars geweiht werde (dies wurde in Folge dessen nicht bebaut, sondern diente als Waffenübungsplatz und zu Volksversammlungen und hieß Marsseld) und daß alle, die dem Geschlechte des Tarquinius angehörten, auf ewige Zeiten aus Rom perbannt sein sollten. An Stelle des Collatinus, welcher daher Rom auch verlassen mußte, wurde Publius Cornelius zum Cousul gewählt.
Nun suchte Tarquinius durch Waffengewalt zu seinem Ziele zu kommen. Er bewog die Vejenter zum Kriege gegen Rom; am Walde von Arsia kam es zur Schlacht. Brutus und Aruns Tarquinius fielen im Zweikampfe, indem sie beide sich durchbohrten.
Größer war die Gefahr, welche den Römern von Seiten des Etruskerkönigs Porsenna, in dessen Schutz sich Tarq uinins begeben hatte, drohte. Dieser überzog, um Tarquinius wiedereinzusetzen, Rom mit Krieg, und da er die kleine Bergsestnng Janienlnm bald in seine Gewalt bekam, so mußten sich die Römerin die Stadt zurückziehen. Bei einem Sturme auf die Feftuug wurden die Römer zurückgeschlagen, und Porsenna's Heer wäre > in Rom eingedrungen, wenn nicht die heldenmütige Tapferkeit des Horatius Cocles die Stadt gerettet hätte.
Dieser stellte sich mit zwei Gefährten am Eingang zu der in die Stadt führenden Brücke auf und hielt mit denselben und zuletzt allein den Anstnrm der Feinde so lange zurück, bis die Brücke hinter ihm abgebrochen war. Dann stürzte er sich in den Fluß und schwamm unter einem Regen von Pfeilen der Feinde hinüben Für seine Tapferkeit schenkte ihm der Staat ein Landgut, und man stellte auch sein Standbild in Rom auf.
Nun begann Porsenna die Belagerung der Stadt. Da alle Zufuhr abgeschnitten war, so trat bald bitterer Mangel in der Stadt ein, und Rom wäre jedenfalls bald genöthigt gewesen, sich zu ergeben, wenn nicht Mueius Cordus sein Retter geworden wäre. Dieser veranlaßte durch seinen schmerzverachtenden Muth den Porseuua zur Aushebung der Belagerung und zur gänzlichen Einstellung des Krieges. Doch verlor Rom alles Gebiet auf dem rechten Tiberufer und seine Selbstständigkeit. Letztere erlangte
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entgehen, sandte Germänikns einen Theil seines Heeres gegen die Brukterer an die Ems; er selbst fuhr mit dem andern Theile ans einer Flotte in die Ems, drang dann in das Innere des Landes, bis zur Lippe hin alles verwüstend. So kam er an die Stelle, wo Varns die schreckliche Niederlage erlitten hatte. Er begrub die noch unbeerbigt daliegenden Gebeine der damals gefallenen Soldaten und entstammte durch eine Tobtenfeier den Muth und die Rache seiner Truppen.
Mit furchtbarem Einsetzen sahen die Römer das Schlachtfeld mit den noch daliegenden Gebeinen, welche bald einzeln, bald in Haufen lagen, dazwischen Pferdegerippe, zerbrochene Waffen, an den Bäumen angenagelte Schädel, au den uahen Altäreu Ueberbleibsel der Geopferten. In dem römischen Heere befanden sich noch einige, welche jener Lchlacht beigewohnt hatten; sie zeigten, wo die Adler genommen worden, wo Varus verwuudet worden war.
Nun wandte er sich gegen die deutschen Heere, welche aber vor ihm immer weiter zurückwichen und aus den Wäldern einen Ueberfall auf das römische Heer machten. In Folge dessen sah er sich genöthigt, zurückzuziehen; sein Feldherr Cäciuna führte einen Theil des Heeres über den langen Damm (von den Römern zwischen der Lippe und dem heutigen Wesel angelegt) und entging bei einem abermaligen Heberfalle nur mit genauer Noth dem Schicksal des Värus; Germänikns nahm den Rückweg zur See, hatte aber mit ungewöhnlich hoher Fluth und mit Stürmen zu kämpfen. So war der Ausgang des zweiten Feldzuges nicht günstig für die Römer.
Im dritten Feldzuge landete er bei der (Lmsmündnng und zog an die Weser, wo ihn Armin mit seinen Scharen erwartete.
Vor dem Zusammentreffen der Heere hatte Armin eine Zusammenkunft mit seinem Bruder Flavus, der im römischen Heere diente. Flavus suchte Armiu durch Auszählung aller der Vortheile und Ehren des römischen Dienstes zum Uebertritt zu bewegen, während Armiu seinen Bruder durch Er-iuneruug an die heidnischen Götter, an die altdeutsche Freiheit, an ihre Eltern und besonders durch den Wunsch der noch lebenden Mutter, auch den Flavus in den Reihen der Freiheitskämpfer zu sehen, für die Sache des Vaterlandes zu gewinnen bestrebt war. Beides war ohne Erfolg; ja die Brüder würden zum Zweikampf gekommen sein, wenn nicht beide davon abgehalten worden wären.
Als Germänikns die Weser überschritt, zog sich Armin zurück bis in die Gegend von Jdistaviso. Dort (in der Nähe von preußisch Minden) kam es im Jahre 16 n. Chr. zur Schlacht, in welcher die Deutschen eine schwere Niederlage erlitten. Erbittert über diesen Unfall und über die allerorts ausgerichteten
16
n. Ehr,
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